Programm

5. März 2022, 11.00 – 21.00 Uhr Gedenk- und Aktionsfläche Neumarkt

In Eidomeni, March 11, 2016

Fotoausstellung „Szenen des Ãœberlebens“

11:00 Uhr Neumarkt

Bilder des griechischen Fotojournalisten Wassilis Aswestopoulos aus griechischen Flüchtlingslagern.

Seit 2008 hat der Fotograf Wassilis Aswestopoulos tausende von Fotos zu Geflüchteten und Migranten gemacht. Jedes der Fotos entstand nach dem Motto der Pressefotografen: „Geh hin, wo andere wegrennen, dokumentiere, erstelle Fotos und zeige sie. Damit nie wieder jemand sagen kann, das haben wir alles nicht gewusst.“ Viele der ausgewählten Bilder stammen aus Idomeni. 2016 war das der Ort an der Grenze zwischen Nordmazedonien und Griechenland, der Zaun, vor dem Geflüchtete festsaßen. Heute erleben wir ähnliche Szenen an der Grenze von Polen zu Weißrussland, oder an der türkisch-griechischen Grenze. Im Unterschied zur heutigen Realität kamen damals Fotografinnen und Fotografen ungehindert an die Grenze und konnten frei dokumentieren, was sie sahen. Heute ist die Presse dort nicht mehr so frei.

Eine Fotografin oder ein Fotograf ist in der Rolle eines Boten von Ereignissen, nicht der Richter über das, was die Menschen mit der Information machen. Fotografinnen und Fotografen als Augenzeugen der Ereignisse stehen im Augenblick der Aufnahme vor mehreren Fragen. Was sehe ich? Was empfinde ich? An was erinnert es mich? Wie kann ich meinen Eindruck bildlich so erfassen, dass andere es auch sehen? Wie setze ich das technisch um?

Ãœber seine Arbeit sagt er: Wir, Fotografinnen und Fotografen sehen durch das Objektiv der Kamera, objektiv sind wir selbst nicht.

Finde deinen Weg!

11:00 Uhr Neumarkt

Ein Rückblick auf Leben und Werk des Chemnitzer Schriftstellers Stefan Heym. Ausstellung des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums und des André-Gymnasiums.

Friedensbotschaften von Schülerinnen und Schülern

11:00 Uhr Neumarkt

Kunstprojekt Chemnitzer Schulen (Aktion ©, Montessori-Schule / Entdecker-Schule): Im Vorjahr sind 20 neue Banner entstanden, die rund um den Neumarkt an und in Gebäuden präsentiert werden. Auf dem Neumarkt liegen wieder Lesezeichen von den Bannern zum Mitnehmen aus. Veranstalter: Aktion ©

Gemeinsamer Abschluss des Tages

20:55 Uhr Neumarkt

Friedens- und Gebetsgeläut der Chemnitzer Kirchen
Friedenslichter, gemeinsamer Gesang: „Dona nobis Pacem“

Friedensbotschaften der Chemnitzer Partnerstädte

11:00 Uhr Neumarkt

Eine Ausstellung mit Friedensbotschaften unserer Partnerstädte.

Friedenswünsche der Chemnitzerinnen und Chemnitzer

11:00 Uhr Neumarkt

Die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag wird eine Ausstellungsfläche bereitstellen und bittet die Chemnitzerinnen und Chemnitzer, ihre Friedenswünsche am 5. März auf den Neumarkt zu bringen.

Friedenskreuz

11:00 – 21:15 Uhr Neumarkt

Ein weißes Kreuz, gebaut von den Städtischen Theatern Chemnitz, steht als Symbol für das Gedenken an alle Kriegsopfer und den friedlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Kurz vor 21 Uhr wird das Kreuz mit hunderten Kerzen wieder zum Leuchten gebracht.


Hauptveranstaltung

Friedensklänge vom Rathausturm
Carillonspiel von Franzpeter Uhlig

Miteinander statt Nebeneinander
mit Sven Schulze (Oberbürgermeister), Ringo Lottig (Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG) u.a., musikalische Ausgestaltung: Blechbläserensemble der Robert-Schumann-Philharmonie

Peace on Ice
eine Kür für den Frieden – gestaltet von Kufenkönnern und Eissternchen vom Chemnitzer Eislauf-Club e.V.

Chemnitzer Friedensimpulse
Botschaften zum Frieden, aus Chemnitz und der Welt, präsentiert auf einer Leinwand

NIE WIEDER KRIEG
Bilderfolge über die Auswirkungen von Kriegen – in Chemnitz und anderen Städten weltweit


Weitere Veranstaltungen am 5. März

„Bei Eintritt der Dunkelheit – Kindheitserinnerungen von Zeitzeugen zum 5. März 1945“

Ab 8:00 Uhr im Rathaus-Foyer

Die audiovisuelle Ausstellung widmet sich den Erfahrungen der Kinder zur Bombennacht.

18 Männer und Frauen erzählen von ihren Kriegserlebnissen in Chemnitz. Großformatige Porträts zeigen die Zeitzeugen heute. Mit Taschenlampen werden Audiosequenzen gestartet. Die Ausstellung wurde im Auftrag der Stadt Chemnitz von Franziska Kurz konzipiert und umgesetzt.

Eine Friedenstaube für Chemnitz – Laufaktion des Stadtsportbundes Chemnitz e.V. und der Lauf-KulTour e.V.

10:00 Uhr Neumarkt

Gedenkfeier zum Jahrestag des Bombenangriffes auf Erfenschlag

17:00 Uhr Glockenturm in Erfenschlag, Erfenschlager Straße

Es spielt der Posaunenchor der Pfarrei Einsiedel.
Es spricht Pfarrer Johannes Dziubek

Zweimal täglich läutet die „Friedensglocke“, die als einzige von ursprünglich drei Glocken aus dem Turm der Schule Erfenschlag den Krieg überlebte. Die beiden anderen Glocken schmolzen die Nazis 1942 für die Rüstung ein. Eingegossen in die gerettete Glocke ist die Inschrift: „Läute Glocke, läute Frieden, Friede auch in jedes Herz“. Am 5. März 2005, zum 60. Jahrestag der Zerstörung des Ortes durch Fliegerbomben, weihte der Bürgerverein für Chemnitz-Erfenschlag e. V. einen Turm mit Glocke am Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege, in Nachbarschaft des Schulgebäudes an der Erfenschlager Straße, feierlich ein. Im Jahr 2006 errichtete der Bürgerverein dort noch einen Gedenkstein für die Opfer aller Kriege und Gewalt, wie sie das 20. Jahrhundert mehrfach leidvoll forderte.

Ausstellung „Du, weißt du, wie ein Rabe schreit“

Selma Meerbaum, 1924-1942

Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1

Eine junge Frau konnte ihre große Liebe nicht leben. Sie musste sterben, weil sie Jüdin war. 57 Gedichte machen sie unvergesslich.
Die Ausstellung führt durch Leben und Werk der Dichterin, zeigt auch deren Lebensraum Czernowitz, berichtet vom Holocaust in Transnistrien und vom Leben und Sterben im Zwangsarbeiterlager Michailowka, dem Todesort der Selma Meerbaum-Eisinger.

Ausstellung des Zentrums der verfolgten Künste, Solingen und der Rose Ausländer-Stiftung, Köln — Kurator: Helmut Braun. Veranstalter: Evangelisches Forum Chemnitz

Kranzniederlegung und Gedenken am Mahnmal der Opfer des Bombenangriffs vom 5. März 1945

10:00 Uhr Städtischer Friedhof

Programme von Chemnitzer Jugendlichen zu Selma Meerbaum

15:00 – 17:45 Uhr Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1

15:00 Uhr „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“     
16:00 Uhr „Wund ist mein Glück“

Zwei kleine Konzerte der Städtischen Musikschule mit Gedichten von Selma Meerbaum, gelesen von Jugendlichen aus Chemnitz

17:00 Uhr „SELMA#WANTED“ Video & live
Auf lyrischer Spurensuche in Chemnitz, ein Jugendprojekt mit DIE THEATER CHEMNITZ

„Ich habe keine Zeit gehabt zu Ende zu schreiben“, waren 1942 die letzten Worte der 18jährigen Poetin Selma Meerbaum aus dem ukrainisch-deutschen Arbeitslager von Michailowska. Ein von Freunden gerettetes Gedichtheft reiste jahrelang durch Europa, bis ihre Worte wiederentdeckt wurden. Heute gilt Selma Meerbaum durch ihre Wortklarheit und Liebe zur Dichtung neben Paul Celan und Rose Ausländer als wichtigste jüdische Autorin der Bukowina.
Auf unserer Spurensuche haben wir eine Selma 2.0 erschaffen. Wir wollten herausfinden, was uns Selmas Lyrik heute und hier sagt. Was wäre, wenn Selma in Chemnitz auf die Suche nach ihren Gedichten und nach Gleichgesinnten ginge? Was würde sie vorfinden?

Veranstalter: Aktion ©, Evangelisches Forum, Städtische Musikschule Chemnitz, Theater Chemnitz

Friedensgottesdienst

20:00 Uhr Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1

Der ökumenische Gottesdienst am Friedenstag wird in diesem Jahr unter dem Eindruck des Ukrainekrieges als Bittgottesdienst gefeiert. Die Predigt hält der ehemalige Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgt KMD Siegfried Petri zusammen mit Maria Holzer-Graf und Ovidiu Simbotin (beide Violine). Im Anschluss sind alle eingeladen, am Friedenskreuz auf dem Neumarkt den Tag mit Kerzen und gemeinsamem Gesang zu beenden.


Rahmenprogramm vom 27.2. bis zum 15.4.

Seenotrettung – Sichtbarmachen, was passiert

27.02. 11:00 Uhr Kino Metropol, Zwickauer Straße 11

Film „Die Mission der Lifeline“ und Gespräch mit den Gruppen Mission Lifeline, Human Aid Collective e.V. und Seebrücke Chemnitz

Veranstalter: Aktion ©, Evangelisches Forum Chemnitz

Ausstellung: SIMONE WEIL „Die gefährlichste Krankheit“

01.03. – 02.04. DAStietz, VHS, Flur 4. OG, Moritzstraße 20

Simone Weil (1909 – 1943) war eine französische Lehrerin und Philosophin. Ihr Herz war imstande, „für den ganzen Erdkreis zu schlagen“ (Simone de Beauvoir).

Die Ausstellung zeigt Fotos bedeutender Fotografen und Texte von Simone Weil zu Fragen der Entwurzelung (Leihgabe Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum Berlin).

Film: „Simone Weil – Arbeiterin, Philosophin“

18.03. 19:00 Uhr DAStietz, VHS, Kursraum 4.07, Moritzstraße 20 mit anschließendem Gespräch

Veranstalter: Aktion ©, VHS Chemnitz, Katholische Akademie

Eröffnung und Einführung in die Ausstellung SIMONE WEIL

01.03. 18:00 Uhr DAStietz, VHS, Flur 4. OG, Moritzstraße 20

Musikalisches Rahmenprogramm: Ensemble C, Leitung Andreas Winkler

Wolfram Eilenberger: Die kompromisslose Visionärin Simone Weil

Vortrag und moderiertes Gespräch

10.03. 19:00 Uhr DAStietz, Veranstaltungssaal, Moritzstraße 20

Simone Weil (1909-1943), französische Philosophin, Dozentin, Sozialrevolutionärin und Mystikerin jüdischer Abstammung, entwickelte angesichts von Nationalsozialismus und Kommunismus visionäre Ideen zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Freiheit und Totalitarismus, Gott und Mensch. Ihr Denken war mit kompromisslosem Engagement verbunden: Sie setzte sich für Flüchtlinge ein, arbeitete in Fabriken und in der Landwirtschaft, meldete sich 1936 im Spanischen Bürgerkrieg und schloss sich 1942 in England der französischen Résistance an. Ihre selbst auferlegte Leidenspflicht führte zum Hungertod mit 34 Jahren. Sie hinterließ ein Werk, das mit der Fragestellung der Entwurzelung in ihren Facetten von Land, Familie, Tradition, von Sicherheit und Würde einmalig und zeitlos aktuell ist.
Wolfram Eilenberger, Philosoph, Bestsellerautor, Journalist und Verlagslektor hat mit „Feuer der Freiheit“ (2020) ein Buch über Simone Weil geschrieben.

Chemnitzer Ostermarsch

15.04. Innenstadt